Diese Geschichte spielt in Stockholm, aber sie könnte in jeder anderen Stadt der Welt passiert sein. Sie sollte jeden Hundehalter und alle Feiernden veranlassen, sich gerade am letzten Tag des Jahres rücksichtsvoll zu verhalten. Kein Hund ist über explodierende Feuerwerkskörper in seiner Nähe begeistert. Aber lesen Sie selber, was in jener Silvesternacht in Stockholm mit einem kleinen Welpen geschah ...
"Der Dezember ist für die meisten Menschen ein Monat der Besinnlichkeit, der guten Vorsätze und der Vorfreude auf ein schönes neues Jahr. Für unsere Vierbeiner ist insbesondere Silvester ein Tag der Qual und der Verwirrung.
Die Welt ist riesig groß, wenn man sie mit den Augen eines kleinen Welpen betrachtet. Maria und ihr Weißer Schäferhundwelpe Nova gingen am Abend vor die Tür ihres Hauses. Da es draußen bereits unruhig war, gingen sie direkt zu Novas gewohntem Platz, damit sie schnell ihr Geschäft verrichten konnte. Plötzlich explodierte die Welt in ein heulendes und krachendes Inferno aus Licht und Lärm. Es war keineswegs das Geräuch eines einzelnen Knalls, das Nova von ihren Spaziergängen in den Wäldern bereits gewohnt war.
Irgend jemand hatte draußen seine Feuerwerkskörper mitten im Hof engbebauter Gebäude gezündet. Ergriffen von absoluter Panik und schwer schockiert rannte Nova blindlinks davon. Marias Rufe verhallten ungehört, in seiner Panik hörte und sah Nova nichts mehr, sie wollte nur diesem grausamen Ort entrinnen. Maria versuchte in wilder Verzweiflung, ihrem Hund zu folgen und ihn zu ergreifen. Die Jagd ging in Richtung Innenstadt und in die Unterführung einer U-Bahn. Dort verschwand die kleine Nova aus Marias Sichtweite.
Marias verzweifelte Suche nach Nova dauerte drei Stunden. Sie wurde unterstützt von der Polizei, der Einsatzzentrale der U-Bahn und anderen hilfsbereiten Menschen. Jeder tat in dieser Nacht sein Bestes, aber dennoch ...
Dieses Silvesterfeuerwerk forderte ein Leben. Die kleine Nova wurde von einem Wächter auf den Gleisen gefunden - überfahren von einem Zug der U-Bahn. Nova hat das neue Jahr nicht mehr erleben dürfen. Sie wurde nur vier Monate alt."
Veröffentlicht von der Föreningen Vit Schäfer, 1998
Übersetzung aus dem Schwedischen: Gaby von Döllen