2011 war ein Jahr, in dem wir in Bezug auf die Weißen Schäferhunde einige Entscheidungen treffen mussten. Im März 2011 stellten wir uns bei den Vorstandsneuwahlen des BVWS e.V. nicht mehr zur Wahl. Mit dem 31. Dezember 2011 sind wir nach 16jähriger Mitgliedschaft aus dem BVWS ausgeschieden.
Für Karhu bedeutet dies gleichzeitig das wohlverdiente "Rentenalter". Natürlich bedauern wir, dass in den fast acht Jahren seiner Zuchtzulassung in VDH/FCI hauptsächlich wegen seiner Wildfärbung kaum Interesse an ihm bestand und der einzige Decksprung 2008 ohne Welpen blieb. Wir kennen diesen verrückten Kerl besser als andere und schätzen seinen freundlichen, unerschrockenen und geduldigen Charakter.
Irgendwann sollte aber auch ein Rüde unserer Meinung nach aus der Zucht genommen werden. Wir identifizieren uns weiterhin mit den Richtlinien, die die Mitglieder und Züchter des BVWS in den 30 Jahren der Vereinsgeschichte erstellt haben. Dort ist das Zuchtendalter der Rüden mit dem 10. Lebensjahr angegeben, ein Alter, das Karhu im Mai erreichen wird. Zu gern hätten wir einem Nachkommen ein Zuhause gegeben, aber manche Wünsche gehen eben nicht in Erfüllung.
2008:
Ursachenforschung
Natürlich kann es aus dem einen oder anderen Grunde einfach nicht passen. Dennoch fragt man sich zwangsläufig nach dem "warum". Wir hätten Karhu durch einen Untersuchungsmarathon in der Tierhochschule Hannover schicken können. ABgesehen vom finanziellen Aufwand, wir waren nicht bereit, den Hund für Untersuchungen abzugeben, die nicht zwingend notwendig sind.
Nachdem Evchen Anfang dieses Jahres erneut gedeckt wurde (aber eben nicht von Karhu) und Welpcn bekam, wurden wir noch einmal nachdenklich. Den Ausschlag zu einer Spermauntersuchung gab schließlich eine weitere Deckanfrage. Eine Zusage, ohne genau zu wissen, ob bei Karhu alles in Ordnung ist, wollten wir nicht geben.
Im August 2009 fuhren wir daher zum Tierarzt und liessen das Sperma untersuchen. Er bescheinigte uns eine hohe Spermadichte mit guter Beweglichkeit. Damit stände dem nächsten "Abenteuer" nichts entgegen.
Kein Nachwuchs
Die richtigen Worte für unsere Enttäuschung zu finden, ist fast unmöglich. Aber da nach fast fünf Wochen auf dem Ultraschallbild keine Welpchen zu erkennen waren, müssen wir uns wohl damit abfinden, dass trotz gelungenem Deckakts keine Evchen-Karhus auf dieser Erde herumtollen werden.
Die beiden mochten sich, sie kannten sich bereits und alles sah perfekt aus. Die Natur war offenbar anderer Meinung und wir müssen das, so schwer es auch fällt, akzeptieren.
Wir hatten uns bereits riesig auf den Nachwuchs gefreut und erste vorsichtige Diskussionen geführt, ob nicht eventuell ein Welpe zu uns kommen könnte. Diese Entscheidung wurde uns abgenommen. Manchmal soll es eben so sein. Nachdem bereits der erste Versuch im Februar erfolglos verlief (was uns aber auf Grund der Unbeholfenheit unserer beiden "Erstlinge" und dem durch die Schulpflicht unserer Kinder begründeten "Zeitlimit" nicht verwunderte), ist Karhu für Evchens nächsten Wurf natürlich nicht mehr der ideale Partner.
Es tut uns auch Leid für die Welpeninteressenten, die sich schon mit uns gefreut haben und sich nun erneut auf die Suche begeben müssen. Wir wissen, dass sie ebenso so enttäuscht sind wie wir.
Die Hoffnung auf diesen Wurf und die Vorfreude, die gemeinsame Zuchtzulassungsprüfung in Töttelstedt ... all das sind waren wunderbare Erlebnisse, die uns niemand mehr nehmen kann.
Endlich...
Am 21. August war es endlich soweit: Evienne "Evchen" vom Königsgrund machte sich samt Frauchen auf den Weg in den Norden zu Karhu. Nachdem sich die beiden im Februar zwar äußerst sympathisch waren, die Zeit des Treffens auf "neutralem Boden" aber offensichtlich zu knapp bemessen war, planten wir dieses Mal weitaus großzüger. Zwei Tage, notfalls mit "Verlängerung" und in heimischer Umgebung, sollten hoffentlich genügen, damit unsere beiden zusammenfinden.
Natürlich - wie sollte es anders sein - klappte "es" fast auf Anhieb. Evchen reiste kurz nach Mittag an und am Nachmittag war die Pflicht bereits erledigt. Und wir hatten keineswegs den Eindruck, dass es eine lästige Pflicht war ... Evchen und Karhu verstanden sich prächtig und wir entdeckten an Karhu Gentleman-Eigenschaften. Der sonst eifersüchtig gehütete Basketball (oder das, was davon übrig ist) wurde Evchen überlassen.
Evchen konnte nach einer mehr oder weniger ruhigen Nacht am Freitag bereits wieder die Heimreise antreten und bei uns konnte am Samstag Nachmittag wie geplant Kindergeburtstag gefeiert werden. Für uns alle beginnt nun eine spannende Zeit des Wartens ... in vier Wochen wird uns hoffentlich eine Ultraschallaufnahme ein erstes positives Ergebnis offenbaren.
A-Wurf of Dwarfy's Treasury
Evienne vom Königsgrund
geboren am: 12.05.2004
Eltern: Calotta of Canadian Bandits x Icing Sugar vom Werntal
Grösse: 53,5 cm, Stockhaar
'Beruf': Rettungshund (Lehrling)
Röntgenergebnis: HD: A1; ED: beidseitig 0
MDR1: +/-
Zuchtzulassungsprüfungen:
Kirchroth 23.05.2008: Formwert: V, Wesen: V (100/100 Punkten)
Beide Elterntiere verfügen über ein sehr selbstbewusstes und temperamentvolles Wesen. Beide absolvierten die Zuchtzulassungsprüfungen (Wesensüberprüfungen) des BVWS wiederholt mit Bestnoten. Ihre ausgesprochene "Menschenfreundlichkeit" und "Kinderliebe" stellen sie bei der engen Zusammenarbeit mit fremden Menschen immer wieder unter Beweis.
Erwähnenswert ist auch die sehr interessante Blutlinie, welche durch ihren hohen Fremdblutanteil sicherlich eine Bereicherung für die Zucht darstellt.
Der geplante Wurf hat einen AVK von 100 % auf 4 Generationen (30 Ahnen) und von 98,4 auf 5 Generationen (62 Ahnen). Der IK beträgt 0,001953.
Zusätzlich zu den strengen Anforderungen der BVWS-Zuchtordnung wird die Abstammung jedes Welpen von der Universität Zürich kontrolliert und bescheinigt. Die Blutprobe wird dort eingelagert.
Außerdem wird für jeden Welpen ein MDR-1 Test gemacht.
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